Ab März zahlt die Stadt Wien Unternehmen und Privatleuten bis zu 800 € Kaufprämie pro Cargobike und bis zu 1000 € für ein eCargobike. Eine spezielle Förderung gibt es für Sharing-Angebote.
In einer heutigen Pressemitteilung der Mobilitätsagentur Wien heißt es zu den Details:
Privatpersonen, Unternehmen und juristische Personen sollen Möglichkeit auf eine Förderung bekommen. Maximal sollen 50 Prozent des Kaufpreises bis zu einer Höhe von 800 Euro refundiert werden. Handelt es sich bei dem Fahrrad um ein E-Bike [Anmerkung cargobike.jetzt: Pedelec 25], so erhöht sich die Fördersumme auf maximal 1.000 Euro. Diese Förderung soll für neu gekaufte Transportfahrräder gelten. Eine Behaltepflicht von zwei Jahren ist vorgesehen. Die Fördersumme wird mit voraussichtlich 200.000 Euro begrenzt. Für gekaufte Cargobikes kann bis maximal drei Monate nach dem Kauf ein Förderantrag gestellt werden. Das gilt auch rückwirkend.
Damit geht die Stadt Wien noch einen Schritt weiter als die einzige deutsche Stadt, die bisher eine Kaufprämie für Cargobikes anbietet. Die Landeshauptstadt München hat ihre im April 2016 eingeführte Kaufprämie zwar zum 1. Januar 2017 von gewerblichen auch auf privat NutzerInnen ausgeweitet. Sie gilt aber nur für Cargobikes mit Pedelec-Antrieb. Dafür steht im Münchener Förderprogramm Elektromobilität insgesamt deutlich mehr Budget für die Cargobike-Kaufprämie zur Verfügung als die für Wien angekündigten „voraussichtlich 200 000 Euro“.
Ein besonders innovativer Aspekt der Wiener angekündigten Förderung ist der Fokus auf Cargobikes, die in ein Sharing-Angebot integriert werden:
[S]o genannte Grätzeltransporträder […] sollen zu 100 Prozent finanziell unterstützt werden. Wer ein solches Grätzelrad gefördert bekommt, verpflichtet sich, es der Bevölkerung gratis zur Verfügung zu stellen und in eine Buchungsplattform einzutragen.
Ein Grätzel ist das Wiener Äquivalent zum Kölner Veedel und zum Berlin Kiez. Die genannte Buchungsplattform befindet sich laut Mobilitätsagentur Wien aktuell im Aufbau.
Die Cargobike-Kaufprämie wird gezielt im Vorfeld der European Cycle Logistics-Konferenz lanciert, die am 20./21. März in Wien stattfindet. Das ist die zentrale europäischen Fachkonferenz zum Thema urbane Logistik mit Cargobikes, die alle eineinhalb Jahre von der European Cycle Logistics Federation ausgerichtet wird. Im Konferenzprogramm in Wien spielen auch die private Nutzung von Cargobikes und insbesondere Cargobike-Sharing eine wichtige Rolle.
Die Mobilitätsagentur Wien ist Mitausrichter der European Cycle Logistics-Konferenz und wird im Umfeld der Konferenz auch öffentliche Testfahrevents anbieten. Online besteht bereits ein Überblick zu Kauf- und Testmöglichkeiten von Transportfahrrädern in Wien.
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