Das TINK-Wandersystem mit 15 Cargobikes ist in Singen bei Konstanz gestartet. Nach jeweils fünf Monaten wandert es weiter nach Dortmund und Leipzig.
Die beteiligten Städte sind Mitglieder im bundesweiten Projekt TINK-Netzwerk, das vom Bundesverkehrsministerium im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplan geförderte wird. Es knüpft an das TINK-Modellprojekt an, das 2015 bis 2018 kommunale Transportrad-Mietsysteme in Konstanz und Noderstedt aufgebaut hat.
16 Kommunen und kommunale Mobilitätsdienstleister (Verkehrsverbund, Stadtwerke) haben sich nun [im TINK-Netzwerk] zusammengeschlossen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und Neues auszuprobieren. Einige Kommunen haben bereits Verleihsysteme für Fahrräder, Pedelecs oder auch E-Transporträder wie z.B. Mannheim, Hamburg. Andere wiederum haben noch wenig bis keine Erfahrungen wie z.B. Singen und Reutlingen. Sie werden die Möglichkeit haben für jeweils 4-5 Monate ein öffentliches Transportrad-Mietsystem (Wander-TMS) zu testen.
Projektinfo TINK-Netzwerk
Das Wander-System, das jetzt am 7. Mai in Singen gestartet ist besteht aus 15 Lastenrädern. Davon 14 einspurige LongJohns. 10 ohne E-Antrieb, 4 mit E-Antrieb und Wechselakkus. Hinzu kommt – ebenfalls mit E-Antrieb – ein mehrspuriges Inklusionsrad für eine im Rollstuhl sitzende Person. Die Ausleihe der Räder läuft vollautomatisch per App: www.tink-app.de
Der offizielle Start in Singen am 7. Mai lief laut Marco Walter von TINK erfolgreich:
Wir hatten eine einwöchige Testphase, um die App zu testen. Gestern am Eröffnungstag gab es bereits über 40 Registrierungen. Das ist ein sehr guter Start!
cargobike.jetzt freut sich darüber, mit der Station der Cargobike Roadshow in Singen anscheinend einen lokalen Impuls geliefert zu haben:
Wir hatten im September 2019 mal eine Lastenrad-Roadshow am Rathausplatz. Dadurch kamen wir in Kontakt mit Tink.
Radverkehrsbeauftragte Petra Jacobi im Südkurier-Beitrag am 5. Mai 2021
Details zur Premiere des TINK Wander-Systems in Singen gibt’s in der unten dokumentierten Pressemitteilung. Zur Webpage des Projekts TINK-Netzwerk geht’s hier: tinknetzwerk.de
Redaktioneller Hinweis: cargobike.jetzt ist beratend für TINK tätig
PRESSEMITTEILUNG
7. Mai 2021
Mit Singen Sprinter und Rollis Royce zu mehr Radverkehr:
Stadt Singen startet öffentliches Transportrad-Mietsystem
Ob ein Picknick an der Festungsruine, der wöchentliche Großeinkauf oder die Beförderung der Kinder: ab sofort kann das Auto öfter stehen bleiben. Denn die Stadt Singen testet fünf Monate, wie öffentliche Transporträder bei ihren Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Der Testlauf ist Teil des Projekts „TINK Netzwerk“ , an dem sich bislang 16 Kommunen in ganz Deutschland zusammengeschlossen haben. Das gemeinsame Ziel lautet: öffentliche Transport-Mietsysteme als Baustein der Verkehrswende voranbringen.
Oberbürgermeister Bernd Häusler erklärte bereits in seiner Neujahrsansprache, dass Singen bis 2035 klimaneutral sein soll. Mit dem neuen Transportrad-Mietsystem geht die Stadt einen Schritt in diese Richtung. In der Zeit bis Oktober gilt es, das Angebot eifrig zu nutzen, danach wandern die Räder weiter nach Dortmund. Ist der Test erfolgreich, will die Stadt Singen ein dauerhaftes Transportrad-Mietsystem einführen.
15 Verleihräder, drei Modelltypen, Ausleihe per App
Bis dahin stehen 15 Transporträder, davon 5 mit Elektroantrieb, an 5 Mietstationen rund um die Uhr zur Verfügung. Jedes Rad hat einen eigenen Namen, zum Beispiel Singen Sprinter, Twiel Treiber oder Kinder Kutsche. Eine Besonderheit ist Rollis Royce: das elektrische Inklusionsrad hat Platz für einen Rollstuhl. Es steht für den Testzeitraum auf dem Herz-Jesu-Platz 3 vor dem herzlich-unverpackt Laden. Die anderen Räder können an jeder Station entliehen, zwischendurch geparkt und auch an einer anderen Station zurückgegeben werden.
Die Ausleihe geht vollautomatisch über die App 12DRIVE+, wobei eine erstmalige Registrierung über www.tink-app.de notwendig ist. In der App wird angezeigt, an welchen Stationen welche Räder verfügbar sind. Um die Wartung und den Service kümmert sich die neue Radwerkstatt Bike Service Lutz.
Erste halbe Stunde kostenlos
Der Stadt Singen ist es wichtig, dass die Räder einfach und günstig gemietet werden können. So ist die erste halbe Stunde kostenfrei, danach kostet jede weitere halbe Stunde einen Euro bei den muskelbetriebenen Rädern und 1,50 Euro bei den elektrischen Rädern. Der maximale Tagespreis liegt bei 12 Euro, bzw. 18 Euro für die E-Transporträder.
Um die günstigen Preise zu halten ist es notwendig, dass es zu keinen mutwilligen Beschädigungen oder gar Diebstählen kommt. Damit dies gut funktioniert, wird zusammen mit der Kriminalprävention Singen, der Hohentwiel-Gewerbeschule Singen und dem Verein inSI e.V. ein spezielles Vandalismuskonzept entwickelt und ausprobiert.
Dieses Konzept wird finanziell unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.
Das gesamte Projekt TINK Netzwerk inklusive dem Mietsystem in Singen wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit Mitteln aus dem Nationalen Radverkehrsplan 2020 (NRVP).
Standorte der Mietrad-Stationen in Singen
- Friedrich-Ebert-Platz 2 (Eiscafé)
- Hegaustraße/August-Ruf-Straße (Cano)
- Herz-Jesu-Platz 3 (herzlich unverpackt Laden)
- Hohgarten 2 (Rathaus)
- Uhlandstraße 27 (Hohentwiel Gewerbeschule Singen)
Kontakt
Petra Jacobi, Stadtverwaltung Singen / Fachbereich Bauen: petra.jacobi@singen.de
Anita Benassi, TINK Walter & Wagner GbR / Projektleitung: benassi@tinknetzwerk.de
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung des Projektes CityChangerCargoBike. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 769086 finanziert.