Eine Studie von cargobike.jetzt und Partnern zeigt den Hamburger Infrastrukturbedarf für urbane Logistik mit Lastenrädern in großem Stil.
Hamburg will „Modellregion für Letzte-Meile-Logistik“ werden. So steht es im Klimaplan des Hamburger Senats. Unter anderem folgende Maßnahmen sind im Klimaplan vorgesehen:
- „Ausbau der Lastenradinfrastruktur für eine emissionsfreie Belieferung per Lastenrad“
- „Bereitstellung von Flächen für Mikrohubs“
Mit Bezug auf den Klimaplan hatte die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation im Jahr 2021 eine Studie ausgeschrieben. Fragestellung: Welche Infrastruktur braucht es wenn zukünftig 25 Prozent der Paketzustellung an private Haushalte in Hamburg per Lastenrad erfolgen soll? Den Zuschlag für die Studie erhielt ein Konsortium von cargobike.jetzt, Uni Magdeburg, Uni Wuppertal und der Hamburger Beratungsagentur first mile.
Die entstandene Studie „Infrastrukturbedarf von Lastenrädern insbesondere für deren Einsatz in der Letzte-Meile-Logistik“ hat die Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation nun veröffentlicht.
Kernbestandteile der Studie sind ein Leitfaden für ein modulares Lastenrad-Infrastrukturkonzept und eine detaillierte Untersuchung der Hamburger Stadtgebiete Jungfernstieg, Ottensen und Harburg.
Die Anwendung der erarbeiteten Empfehlungen auf die drei betrachteten Gebiete […] und die Bedarfsermittlung für Pick-up Points, Micro-Hubs und Wechselbehälter, Liefer- und Ladezonen sowie Abstellanlagen für private und gewerbliche Lastenräder dienen als Orientierung für weitere Planungen in anderen Stadtteilen und Quartieren, die auf Grundlage dieser Studie erfolgen werden.
Aus dem Fazit der Studie.
In besonders geeigneten Hamburger Stadtgebieten wird ein Radlogistikanteil von bis zu 80 Prozent bei der gesamten Paketzustellung an private und gewerbliche Empfänger für möglich gehalten. Mit zahlreichen Grafiken wird der Infrastrukturbedarf verdeutlicht. Hier zwei Beispiele:
Für Ende 2020 geht die Studie von etwa 6.000 – 8.000 Lastenrädern in Hamburg aus. Bis Ende 2025 wird ein Wachstum auf 38.000 bis 51.000 Lastenräder erwartet – rund 30 Prozent davon in gewerblicher Nutzung.
Autor:innen der Studie
- Eileen Niehaus und Martin Seißler, cargobike.jetzt
- Patrick Mayregger, Fachzentrum Verkehr der Bergischen Universität Wuppertal
- Dr.-Ing. Tom Assmann und Malte Kania, Institut für Logistik und Materialflusstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
- Wolfgang Beecken und Veit Badde, first mile
Koordination und Kontakt: Eileen Niehaus, eileen.niehaus@cargobike.jetzt
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung des Projektes CityChangerCargoBike. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 769086 finanziert.