#iKnowRadlogistik

#iKnowRadlogistik

Das am 01.01.2023 gestartete Projekt #iKnowRadlogistik hat Großes vor: Über einen Zeitraum von 24 Monaten wird eine frei zugängliche, deutschlandweite Wissenslandkarte erstellt mit flächendeckenden, georeferenzierten Informationen zu den Akteur:innen der Radlogistik, Micro-Depot-Projekten, Förderprogrammen und Regularien sowie identifizierten Best-Practices. Das Projekt wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP) gefördert. Mittels einer projektbegleitenden, mehrphasigen Kampagne wird die systematische Marktrecherche unterstützt. In einem ersten Schritt findet noch bis Ende Mai 2023 eine bundesweite Onlineformular-gestützte Kommunenbefragung statt. Darauffolgend werden die Zwischenergebnisse der Untersuchungen in Workshops und Diskussionsveranstaltungen gemeinsam mit Expert:innen und Stakeholder:innen der Radlogistik und Kommunen erörtert und validiert. Abschließend werden Handlungsempfehlungen für verschiedenste Stakeholder:innen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft abgeleitet und in Form eines White Papers Expert:innen und Einsteiger:innen der Radlogistik zur Verfügung gestellt. Diese sollen die Umsetzung von Radlogistik im Wirtschaftsverkehr verstärken.

Die Wissenslandkarte und andere Forschungsergebnisse sind auf dem Atlas der Radlogistik verfügbar.

Die Umsetzung des Projekts erfolgt in einem Konsortium aus Radlogistikverband Deutschland e.V. (RLVD), House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH und cargobike.jetzt GmbH.

Mehr Informationen finden Sie auch auf der Projektwebsite.

News

 

Online-Befragung zu den Umschlagknotenpunkten der Radlogistik

Die dritte Umfrage richtet sich an Betreiber:innen, Flächenanbieter:innen und Vermittelnde und bittet um Expertise im Planen, Umsetzen oder Betreiben von Umschlagknotenpunkten. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um geplante, aktuell laufende oder bereits abgeschlossene Projekte handelt; Informationen zu allen Phasen sind hier erwünscht. Für eine vereinfachte Lesbarkeit und Nennung der verschiedenen Arten von Umschlagknotenpunkten wird dabei zusammenfassend von Mikro-Hubs gesprochen.

Das Hauptziel dieser Befragung besteht in der Erstellung von Steckbriefen zu Mikro-Hubs, die als wertvolle Ressource für die eingehende Analyse von Projekten dienen sollen. Das Ergebnis der Befragung wird auf der deutschlandweiten Wissensplattform und Branchenübersicht zur Radlogistik veröffentlicht.

Die Umfrage steht auf der HOLM-Innovationsplattform zur Verfügung: Projekt iKnowRadlogistik | HOLM-Innoversum. Die vorgesehene Dauer der Befragung beträgt etwa 15 Minuten, und sie erstreckt sich über den Zeitraum von November bis zum 31. Dezember 2023.

Weiterführende Informationen zum Projekt sind auf der Projektseite verfügbar.

Eine Einführung in die Radlogistik

Radlogistik boomt. Es ist kein neues Konzept und doch scheinen viele Menschen den Wandel erst langsam zu bemerken. Einen Wandel, der für Städte und Kommunen vieles bedeutet: Herausforderung, Überforderung, aber vor allem Entlastung. Aber fangen wir von vorne an, und zwar damit, was Radlogistik überhaupt bedeutet. Radlogistik bezeichnet den Transport von Waren mit Fahrrädern, (E-)Lastenrädern und Fahrradanhängern – meist auf der sogenannten „letzten Meile“, dem abschließenden Teil einer Lieferkette mit Übergabe der Ware beim Endkunden. Der Transport mit dem Fahrrad steht im Kontrast zum herkömmlichen Gütertransport mit LKW oder Lieferwagen.

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Mit dem Klimaschutzabkommen der Europäischen Union 2015 in Paris wurden Kommunen und Unternehmen zur Verantwortung gezogen, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Ein wichtiger Aspekt des Klimaschutzabkommens ist die Förderung von nachhaltigen, klimafreundlichen Transportmitteln und -methoden zur Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor. Die Radlogistik hat sich als vielversprechende Möglichkeit bewährt, um den CO₂-Fußabdruck im Transportwesen zu reduzieren und somit zur Umsetzung der Klimaschutzziele beizutragen. Durch den Einsatz von Fahrrädern, Lastenrädern und Anhängern als Transportmittel kann der Verkehr in Städten abgeschwächt werden, was zu einer Verringerung der Emissionen von Treibhausgasen und Feinstaub führt. Doch Radlogistik hat noch weitere Vorteile. Denkt an das steigende Konsumverhalten und den explodierenden Onlinehandel – gerade durch die Pandemie noch verstärkt. Dies und die anhaltende Urbanisierung verstärken den Lieferverkehr, was zu einer Belastung des innerstädtischen Lebensraumes durch Lärm, Abgase, Platzprobleme und einer verminderten Lebensqualität führt. Der Transport von Waren mit Fahrrädern ermöglicht eine lärm- und emissionsfreie Lieferung mit 90 % Energieeinsparung sowie einen um 50 % reduzierten Platzbedarf der Transportmittel. Ihr seht: Die Dringlichkeit nach mehr Effizienz und Umweltverträglichkeit auf der letzten Meile steigen und die Rolle von Radlogistik als alternativer Antrieb wächst dementsprechend.

Um Radlogistik effizient einsetzen zu können, werden effektive Umschlagmöglichkeiten benötigt. „Umschlag“ bezeichnet den Vorgang, bei dem Güter das Transportmittel innerhalb einer Lieferkette wechseln. Im Beispiel der Radlogistik in größeren Unternehmen haben sich Mikrodepots in der Nähe des Zustellgebiets als erfolgreiche Methode bewährt, um die Waren vom LKW, Schiff oder Bahn auf das Transportrad umladen zu können. Verschiedene Projekte haben veranschaulicht, wie es funktionieren kann. Darunter auch das Pilotprojekt „KoMoDo“: Ein Jahr lang nutzten die fünf größten Paketdienstleister DHL, DPD, GLS, Hermes und UPS einen innerstädtischen Umschlagplatz mit Mikrodepots innerhalb Berlins als Ausgangspunkt für emissionsfreie Auslieferungen zu Geschäfts- und Privatkunden im nahegelegenen Umkreis. Das Projekt wurde als voller Erfolg bewertet und der Betrieb des Mikro-Depot-Standorts wurde fortgesetzt.

Ihr seht, Radlogistik ist sinnvoll und auch umsetzbar. Höchste Zeit, dass dieses Wissen überall anklingt und der Anteil an Radlogistik und Lastenrädern im Wirtschaftsverkehr dementsprechend ansteigt. In diesem Sinne hat sich das Projekt #iKnowRadlogistik zum Ziel gesetzt, eine bundesweite, frei zugängliche Wissenslandkarte mit Informationen rund um Akteur:innen und Umsetzung der Radlogistik-Projekte, sowie Handlungsempfehlungen für Expert:innen und Einsteiger:innen zu erstellen. Mit diesen Kenntnissen, der Transparenz und Zugänglichkeit zur Radlogistik können wir für mehr Nachhaltigkeit auf der letzten Meile sorgen.

White Paper der 1. Kampagne: Radlogistik in Deutschen Kommunen

Kaum sind es noch nicht einmal drei Monate vergangen, und schon können die ersten Ergebnisse der #iKnowRadlogistik Kommunenbefragung präsentiert werden. Die Umfrage ist am 25. April 2023 gestartet und bisher haben etwa 65 Kommunen unterschiedlicher Größenordnungen daran teilgenommen. Neben der Umfrage fand eine inspirierende Wissenswerkstatt mit operativen Akteur:innen der Radlogistik statt. Es haben rund 10 Expert:innen verschiedener Unternehmen teilgenommen, um Potentiale und Treiber der Radlogistik aber auch Herausforderungen zu besprechen. Weiter fand eine spannende Diskussion zu den Geschäftsfeldern der Radlogistik statt. Der Wissenswerkstatt folgte die Last Mile City Logistics 2023, welche sich an verschiedenste Stakeholder der letzten Meile richtete – Hersteller, Auslieferer, Software, Kommunen etc. Das Projekt #iKnowRadlogistik wurde in der Kommunalwerkstatt vorgestellt und im Gespräch mit kommunalen Vertreter:innen viele weitere Erkenntnisse gesammelt. Es wurde zudem ein Workshop zur Diskussion der Umfrageergebnisse angeboten. Aufgrund dieser Aktivitäten kann nun ein aussagekräftiges Zwischenergebnis präsentiert werden. 

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Die bisher erhaltenen Antworten stammen hauptsächlich aus den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Bayern und zeigen, dass über ein Drittel der Kommunen bereits Projekte in Bezug auf die Radlogistik durchgeführt haben oder derzeit in der Planungsphase sind. Diese Zahlen demonstrieren, dass Radlogistik nicht mehr nur eine Idee, sondern ein in die Tat umgesetzte Alternative für eine zukunftsorientierte Wirtschaftsverkehrsgestaltung darstellt. Dabei ist es interessant festzustellen, dass der größte Teil der Projekteinreichungen Microdepots betrifft und aus Eigenmitteln finanziert wurde. Des Weiteren wurde eine große Vielfalt in Bezug auf die Zuständigkeiten für Radlogistik wahrgenommen. Bei etwa der Hälfte der teilnehmenden Kommunen liegt die Zuständigkeit für Radlogistik im Bereich Verkehrs- und Mobilitätsplanung, gefolgt von der Radverkehrsplanung und Stadtplanung. Dies verdeutlicht, dass die Verantwortlichkeiten in diesem Bereich sehr unterschiedlich und nicht eindeutig verteilt sind. Lediglich 17 % der befragten Kommunen geben an, eine:n spezielle:n Beauftragte:n für Wirtschaftsverkehre zu haben.  

Es gibt jedoch auch Erkenntnisse darüber, warum bestimmte Projekte im Bereich Radlogistik noch nicht umgesetzt wurden. Als häufigste Gründe werden dringendere Themen genannt, die momentan Vorrang haben, fehlende verantwortliche Personen, die sich speziell um die Radlogistik kümmern, und mangelnde Informationen. Diese Hindernisse scheinen zurzeit noch eine breitere Umsetzung von Projekten im Bereich der Radlogistik zu verhindern. Zudem wurde ersichtlich, dass nach wie vor eine erhebliche Unsicherheit bezüglich der Radlogistik besteht, da nahezu die Hälfte der befragten Kommunen angibt, über einen eher geringen bis sehr schlechten Wissensstand in diesem Bereich zu verfügen. 

In Bezug auf die Implementierung von Radlogistik wurden verschiedene Informationen als wünschenswert genannt, welche für die Entwicklung der Wissenslandkarte relevant sind. Dazu gehören Informationen zu Fördermöglichkeiten, Planungshilfen, Geschäftsmodellen und verfügbaren Logistikflächen. Diese Aspekte sind entscheidend, um Kommunen bei der Umsetzung ihrer Radlogistikprojekte erfolgreich zu unterstützen. 

Diese Zwischenergebnisse zeigen deutlich, dass es in den befragten Kommunen noch Raum für Verbesserungen gibt, um das Bewusstsein und Wissen über Radlogistik zu fördern. Die Ergebnisse tragen dazu bei, den nächsten Phasen von #iKnowRadlogistik eine Richtung zu geben und damit die Entwicklung der Wissenslandkarte zu ermöglichen. Dadurch können zukünftige Maßnahmen und Strategien entwickelt werden, um die Bedeutung der Radlogistik in den Kommunen zu stärken und die Umsetzung entsprechender Projekte zu fördern. 

Das vollständige Whitepaper findet Ihr hier zum Herunterladen: https://rlvd.bike/iknowradlogistik/news/

Kontakt

Luise Braun 

Projektleitung Radlogistikverband Deutschland e.V.

luise.braun@rlvd.bike

+49 152 03470571

Franziska Wouters

Senior Projektmanagerin House of Logistics and Mobility (HOLM) GmbH

franziska.wouters@frankfurt-holm.de 

+49 174 740 2920

Gabriele Commisso

Koordinator Events und Projektmanagement cargobike.jetzt GmbH            

gabriele.commisso@cargobike.jetzt

+49 176 4873 6454

Fördermittelgeber

Das Projekt #iKnowRadlogistik wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans mit Mitteln des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.


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