Die Stadt Köln plant ein flächendeckendes Cargobike Sharing System und jährlich 500.000 Euro Lastenrad-Kaufprämie mit neuen Förderkriterien.
Pünktlich zur ersten Fachkonferenz Cargo Bike Sharing Europe in Köln kündigt die Domstadt ein stadtweites Cargobike Sharing Angebot mit 200 Lastenrädern an.
Im Herbst soll ein Pilotversuch mit 15 Lastenräder in den Bezirken Deutz und Nippes starten. Und zwar im Rahmen des kommunalen Fahrradverleihsystems KVB-Rad, dessen Betreiber nextbike ist. Im ersten Halbjahr 2023 soll dann über die Ausweitung des Lastenrad Sharings auf das gesamte Stadtgebiet mit 200 Lastenrädern entschieden werden.
Ein entsprechendes Konzept der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) hat jetzt die Stadt Köln dem Rat der Stadt und den Bezirksvertretungen zur Entscheidung vorgelegt. Verkehrsdezernent Ascan Egerer begründet die Sharing-Pläne auch mit der Kölner Kaufprämie für private Lastenräder. Im Gegensatz zur enorm starken Resonanz in der Innenstadt gab es aus sozial schwächeren Stadtteilen und den Außenbezirken nur sehr wenige Förderanträge.
Ich freue mich über die ungebrochen hohe Nachfrage nach der Lastenradförderung, die die Stadt Köln anbietet. Die rund 1.350 Lastenräder mit einem Fördervolumen von 2,9 Millionen Euro sind ein Indiz für den hohen Bedarf an dem Verkehrsmittel „Lastenrad“. Jedoch haben nicht alle Kölnerinnen und Kölner die Möglichkeit, sich ein eigenes Lastenrad anzuschaffen. Wir sind davon überzeugt, dass eine Ergänzung des KVB-Leihradangebotes um Lastenräder sinnvoll ist und das Angebot an nachhaltigen Mobilitätsalternativen attraktiver machen wird.
Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln. Pressemitteilung der Stadt Köln, 13.5.2022
Ascan Egerer eröffnet am 19. Mai auch die Konferenz Cargo Bike Sharing Europe. Die Stadt Köln gehört zu den Partnern der Konferenz, die cargobike.jetzt in Kooperation mit der neuen Kölner Mobilitätsmesse polisMOBILITY organisiert. Am 18. Mai findet bereits eine öffentliche Präsentation verschiedener Cargobike Sharing Systeme in der Kölner Innenstadt auf dem Rudolfplatz statt.
Neuauflage der Kölner Lastenrad-Kaufprämie
Neben dem Konzept für das stadtweite KVB-Angebot entscheidet der Rat der Stadt Köln am 20. Juni auch über die Neuauflage der kommunalen Lastenrad Kaufprämie. Das jetzt vorgelegte Förderkonzept der Stadtverwaltung sieht in den Jahren 2022 bis 2024 jeweils 500.000 Euro Budget für die Kaufprämie vor.
Das Budget soll zu gleichen Teilen gehen an:
- Kleinstunternehmen und Freiberufler:innen (45% Zuschuss)
- Vereine und Verbände (65% Zuschuss)
- private Haushaltsgemeinschaften (45% Zuschuss, Sozialpassinhaber:innen: 65%)
Bei den privaten Haushaltsgemeinschaften sollen zuerst Anträge aus den Stadtteilen zum Zug kommen, die bei den bisherigen Förderungsrunden unterrepräsentiert waren. Das Konzept beinhaltet die folgende Karte mit Prio1 und Prio2-Stadtteilen:
Lastenradhauptstadt Köln?
„Köln will Lastenradhauptstadt werden“ lautet die Überschrift der oben bereits zitierten Pressemitteilung der Stadt Köln. Was sagen Berlin, Hamburg, München? Und Darmstadt oder Buchholz in der Nordheide? Das Rennen um den Titel „Lastenradhauptstadt“ ist eröffnet!
Aussichtsreiche Kandidat:innen gibt’s unter anderem hier:
Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung des Projektes CityChangerCargoBike. Das Projekt wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 769086 finanziert.