Am Montag beginnt der Nationale Radverkehrskongress in Mannheim. Als zweite deutsche Stadt nach München hat die Geburtsstadt des Fahrrads jetzt eine Kaufprämie für gewerbliche eCargobikes beschlossen.
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hatte einen Antrag für eine eCargobike-Kaufprämie in den Mannheimer Gemeinderat eingebracht. Der Hauptausschuss hat den Antrag am Donnerstag-Abend beschlossen. In der Beschlussvorlage heißt es:
Dem Vorhaben, die Anschaffung von 8 Lastenrädern mit Pedelec-25-Technik durch Mannheimer Handwerksbetriebe und Dienstleister aus dem Kreis der Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) mit jeweils 1.000 € als Zuschuss zu fördern, wird zugestimmt. Es wird ein ausserplanmäßiger Investitionszuschuss in Höhe von 8.000 € bewilligt. Die Deckung erfolgt aus Sachausgaben aus dem vorhandenen Budget des Fachbereiches für Wirtschafts- und Strukturförderung (1.57.10 Wirtschaftsförderung).
Trotz des vergleichsweise geringen Betrags setzt die Geburtsstadt des Fahrrads damit eine wichtiges politisches Signal. Nach dem deutlich größeren Kaufprämien-Programm in München und ähnlichen Kaufprämien in Graz, Basel, Wien und Oslo ist Mannheim die zweite deutsche Stadt mit einer Kaufprämie für Cargobikes. Damit gewinnt auch die Forderung der Fahrradverbände ADFC, VSF und ZIV sowie des VCD nach einer Kaufprämie für eCargobikes auf Bundesebene an Bedeutung. Denn wieso soll es hier eine Kaufprämie nur für E-Autos geben, deren ökologischer Effekt zweifelhaft ist und von der nur wohlhabendere Autofahrer profitieren?
Die Stadt Mannheim hatte bei ihrem Projektwettbewerb zum 200. Geburtstag des Fahrrads bereits einen Sonderpreis an Cargobike Sharing-Initiativen vergeben. Diese bauen zur Zeit ein „freies Lastenrad“ in Mannheim auf, das in Zukunft tageweise kostenlos ausgeliehen werden kann. Somit gehen Kaufprämie für Unternehmen und Sharing-Angebot für Privatpersonen in Mannheim Hand in Hand – nur in der Größenordnung ist beides noch ausbaufähig.