E-Lastenräder für Münchener Betriebe: Beratung, Testmöglichkeiten, Förderung

Sie sind interessiert, für Ihr Unternehmen ein oder mehrere Lastenräder anzuschaffen und wissen nicht, wo Sie ansetzen sollen? Diese Webseite wurde im Auftrag der Stadt München erstellt und ist Informationsquelle rund um das Thema gewerbliche Lastenradnutzung.

  • Finden Sie Händler:innen und Wartungspartner:innen für die Anschaffung eines oder mehrerer Lastenräder für Ihren Fuhrpark bzw. deren Wartung und Reparatur.
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über die verschiedenen Lastenradtypen und häufige Anwendungsfelder – eine Sammlung von Orientierungsfragen hilft bei der Entscheidung.
  • Informieren Sie sich zu Themen der Finanzierung und Versicherung oder auch im Hinblick auf Fragen rund um hilfreiche Veränderungen von Unternehmensprozessen bei der Einführung von Lastenrädern in den Fuhrpark.
  • Lassen Sie sich inspirieren. In München gibt es bereits eine ganze Reihe unterschiedlichster Unternehmen, die Lastenräder erfolgreich für den betrieblichen Alltag nutzen.
  • Zeitersparnis: Schneller in der Stadt unterwegs, Radwegenutzung, Parken direkt vor dem Haus
  • Personalplanung: Führerscheinfreie Nutzung und Gesundheitsaspekte
  • Flexibilität durch die Diversifizierung Ihres Fuhrparks
  • Kosteneinsparung: Anschaffung, Unterhalt, Versicherung, Parkkosten, Zeitersparnis
  • Marketing: positives Image
  • Nachhaltigkeit: emissionsfrei unterwegs

Moderne gewerbliche Lastenräder sind vielfältig: Von „klein und wendig“ bis hin zum Volumen eines Kastenwagens – mit der richtigen Auswahl ergänzen Sie Ihren Fuhrpark ideal. Bei konkreten Überlegungen, den eigenen Fuhrpark durch ein oder mehrere Lastenräder zu ergänzen, stellen sich viele Fragen:

  • Ist ein Lastenrad für die Transportbedarfe und Arbeitsprozesse in meinem Unternehmen geeignet?
  • Sind die Strecken, die wir zurücklegen, mit einem Lastenrad machbar?
  • Welche Anforderungen habe ich an Art und Aufbau eines solchen Fahrzeugs?
  • Gibt es verlässliche Angebote für Wartung und Service vor Ort?
  • Welche Möglichkeiten der Finanzierung gibt es?
  • Muss ich das Lastenrad versichern und wenn ja, wie gehe ich hier vor?
  • Gibt es besondere Aspekte, auf die ich bei der Integration in den Unternehmensalltag achten sollte?

Auf dieser Webseite sind hilfreiche Informationen zusammengestellt, damit Sie zukünftig Lastenräder effektiv als Teil Ihres Unternehmensfuhrparks einsetzen können.

Lastenräder und Anhänger

Lastenräder eignen sich hervorragend für den gewerblichen Einsatz. Ob Handwerk, Lieferdienst oder Stadtreinigung – für nahezu jedes Unternehmen und jedes Transportgut gibt es ein passendes Lastenrad!  
Das klingt zu pauschal? Dann werden wir konkreter. Tatsächlich gibt es nicht das eine Lastenrad für die eine Branche. Vielmehr kommt es auf den eigentlichen Use-Case an. Zum Beispiel kommen Aufmaße, für die man nur sehr reduziertes Equipment braucht, in vielen verschiedenen Branchen vor – vom Metallbau über die Tischlerei bis hin zur Polsterei. Für diesen Use-Case braucht man kein Kfz und oftmals nicht mal ein großes Lastenrad. 
In diesem Abschnitt finden Sie einen Überblick über verschiedene Lastenrad-Typen, was diese auszeichnet, für welche Use-Cases sie geeignet sind.


Kompakte Lastenräder sind wendig und leicht zu handhaben. Sie sind in der Regel als sehr flexible Fahrzeuge konzipiert und ähneln in Größe und Fahrverhalten normalen Fahrrädern. Sie sind ideal für den urbanen Einsatz. Ihr zulässiges Gesamtgewicht geht bis 180-200 kg. Je nach Leergewicht sowie Gewicht der fahrenden Person können ≤ 80-85 kg zugeladen werden. Bei vielen Modellen ist die Ladefläche groß genug für 1-2 Eurokisten (40 x 60 cm).

Mehr Informationen ▼

Lastenrad-Typen

  • Short John: ähnelt einem normalen Fahrrad, jedoch mit stabilem Gepäckträger über einem kleineren Vorderrad; relativ hoher Schwerpunkt.
  • Filibus: ein guter Kompromiss aus Wendigkeit und Ladekapazität; relativ große Ladefläche über dem Vorderrad; relativ hoher Schwerpunkt.
  • Longtail/Midtail: verlängerter Rahmen hinter dem Sattel für zusätzliche Ladefläche; fährt sich sehr ähnlich wie ein normales Fahrrad.
  • Long John (kompakt gebaute Modelle verfügbar): verlängerter Radstand mit tiefer Ladefläche zwischen Lenker und Vorderrad.
  • Dreirad Frontlader (kompakt gebaute Modelle verfügbar): besonders Modelle mit Neigetechnik zeigen agiles Fahrverhalten.
  • Kurier- und Lieferdienste in der Stadt
  • Handwerk mit kleinerem Werkzeug
  • Gastronomie-Lieferservice
  • Mobile Dienstleistungen (z.B. Hausmeisterservice)
  • Kleinere Einkäufe und Transporte

Mittelgroße Lastenräder bieten etwas mehr Ladekapazität. Die Räder sind robust gebaut und eignen sich für regelmäßige gewerbliche Nutzung. Ihr zulässiges Gesamtgewicht liegt zwischen 200-250 kg. Je nach Leergewicht sowie Gewicht der fahrenden Person können ≤ 80-100 kg zugeladen werden. Die Ladeflächengrößen variieren stark je nach Modell, fassen aber i.d.R. mind. 2 Eurokisten (40 x 60 cm).

Mehr Informationen

Lastenrad-Typen

  • Long John: verlängerter Radstand mit tiefer Ladefläche zwischen Lenker und Vorderrad; viele Modelle verfügbar, angenehme Fahreigenschaften; guter Kompromiss aus Ladekapazität und Fahrverhalten.
  • Dreirad Frontlader: i.d.R. belastbarer als ein Long John; stabiler Stand beim Halten (Ausnahme: Modelle mit Neigetechnik); Kurvenverhalten braucht etwas Gewöhnung.
  • Dreirad Hecklader: i.d.R. belastbarer als ein Long John; stabiler Stand beim Halten (Ausnahme: Modelle mit Neigetechnik); Kurvenverhalten braucht etwas Gewöhnung; hoch belastbar.
  • Handwerk mit umfangreicherer Ausrüstung
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Facility Management
  • Warenauslieferung für kleinere Geschäfte
  • Marktbeschickung

Schwerlastenräder sind richtige Arbeitstiere. Einige Modelle können mehrere hundert Kilo transportieren und bieten Stabilität für professionelle Logistik. Diese Räder sind speziell für gewerbliche Schwertransporte konzipiert und bieten die größte Ladefläche. Viele Modelle sind so konstruiert, dass eine Europalette (120 x 80 cm) darauf passt.

Mehr Informationen ▼

Lastenrad-Typen

  • Dreirad Hecklader groß: verstärkte Version des normalen Heckladers mit deutlich größerer Ladefläche und Zuladung; optimal für schwere Transportaufgaben.
  • Vierrad/Quad: maximale Stabilität durch vier Räder; große Ladefläche und höchste Zuladung; besonders geeignet für voluminöse und schwere Güter.
  • Gewerbliche Logistik
  • Entsorgungsbetriebe
  • Baustellenversorgung
  • Möbellieferungen
  • Getränkelieferservice

Modellbeispiele


Mehr Informationen

Anhänger-Typen

  • Einspuriger Anhänger: wenig Rollwiederstand; sehr wendig und folgt gut der Spur des Zugfahrrads.
  • Einachsanhänger: klassische Bauform mit einer Achse: sehr wendig und folgt gut der Spur des Zugfahrrads.
  • Delta-Anhänger: sehr stabil; größere Lasten; steht selbstständig und erleichtert Be- und Entladung.
  • Flexible Zusatzkapazität für Betriebe
  • Saisonale Transporte
  • Mobile Werkstätten
  • Eventlogistik
  • Marktbeschickung

Für alle Kategorien und Typen von Lastenrädern sind verschiedene Aufbauten verfügbar. In der Regel bieten Hersteller Standard-Aufbauten an. Darüber hinaus gibt es separate Aufbauten-Hersteller, die eigene Standard-Aufbauten oder individuelle Aufbauten nach Absprache sowie auch verschiedenen Arten von Einbauten anbieten.

Mehr Informationen

Klassische Aufbauten sind z.B. geschlossene, abschließbare Boxen, offene Kisten, Plattformen oder Pritschen mit und ohne Plane.
Einbauten wie Regalböden, Schubladen, Stangen u.v.m. werden vor allem im Aufbau oder bei Bedarf auch außerhalb installiert. Es kann sich dabei z.B. um Regalsysteme oder Halterungen handeln.
Hersteller von Auf- und Einbauten halten sich dabei in der Regel an die gängigen Standardmaße (Palette, Euroboxen, Gemüsekisten, Getränkekisten u.v.m.)
Bei der Ladungssicherung können Sie auf Ihnen bekannte Systeme zurückgreifen: Airline-Schienen, Stäbchen-Schienen, Netze, Ösen, Gurte,…
Beachten Sie bei der Wahl des Aufbaus und der Einbauten, dass Sie jedes Kilogramm vom zulässigen Gesamtgewicht und damit letztlich von Ihrer Zuladung abziehen müssen.

Übersicht über Aufbauten und Zubehör:


Überlegen Sie sich nun, welche Art von Lastenrad und/oder Anhänger für Sie und Ihr Unternehmen in Frage kommt und wie Sie das Lastenrad einsetzen möchten. Für eine Vorauswahl nutzen Sie gerne unsere Orientierungsfragen. Wenn Sie sich weiter ins Thema vertiefen wollen, schauen Sie auf unsere Infoseiten. Im Projekt „flottes Gewerbe“ haben wir seit 2022 mit verschiedensten Herstellern zusammengearbeitet, deren Modelle wir in den jeweiligen „Räder-Katalogen“ auflisten.

Beschaffung und Service

Sobald Sie eine Vorstellung davon haben, welche Art von Lastenrad und/oder Anhänger für Ihre Transportbedarfe und Einsatzbereiche in Frage kommt, kann es konkreter werden. Wir haben Ihnen Informationen rund um die Themen Anschaffung, Sharing sowie Service und Wartung zusammengestellt. Eine Übersicht über die Beschaffungs-, Wartungs- und Reparaturmöglichkeiten für gewerbliche Lastenfahrräder und Anhänger in München finden Sie unten.

Die Anschaffung über einen lokalen Fahrradladen ist empfehlenswert, da dies nachfolgende Reparaturen und Wartungsarbeiten stark vereinfacht. Sollte das Rad Ihrer Wahl nicht im Sortiment sein, kann auch der Hersteller direkt angesprochen werden. Gerade bei den großen Schwerlastenrädern kann dies sinnvoll sein. Viele Hersteller vertreiben ihre Räder direkt. In diesem Fall sollten Sie vorab klären, ob es bei Ihnen in Ihrer Nähe eine Service-Möglichkeit gibt.

Für die gewerbliche Lastenradnutzung ist ein zuverlässiger Wartungs- und Reparaturservice äußerst wichtig. Wochenlange Ausfälle können Sie sich als Unternehmen nicht leisten. Auch sind gewerbliche Lastenräder meist robuster in ihrer Bauweise – die Komponenten, die verbaut werden, können sich stark von herkömmlichen Fahrradkomponenten unterscheiden.

Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die Möglichkeit von Probefahrten über Händler, Hersteller oder die Nutzung von Sharing-Angeboten! Vergleichen Sie die Fahreigenschaften von unterschiedlichen Modellen. Und beziehen Sie nach Möglichkeit Ihre Mitarbeitenden mit ein, wenn es um die Auswahl passender Räder geht.


Die Auswahl ist groß! Münchner Fahrradhändler:innen und Werkstätten bieten zahlreiche gewerbliche Lastenrad- sowie Anhänger-Modelle wie auch Wartung und Reparaturen an. Folgende Unternehmen haben angegeben, gewerbliche Lastenräder anzubieten bzw. reparieren und warten können. Einen detaillierten Überblick mit Informationen zu Marken, verfügbaren Servicedienstleistungen und mehr finden Sie in der Übersicht.

Überblick Handel & Werkstätten in München

Frundsbergstr. 13-15
80634 München
→ Verkauf & Service

Münchner Str. 14
82008 Unterhaching
→ Verkauf & Service

Fürstenrieder Str. 82
80686 München
→ Verkauf & Service

Albert-Roßhaupter-Str. 106
81369 München
→ Service

Wettersteinstr. 16
82024 Taufkirchen
→ Verkauf & Service

Wolfratshauser Str. 193
81479 München-Solln
→ Verkauf & Service

Gerhardstr. 12
81543 München
→ Verkauf & Service

Thomas-Wimmer-Ring 9
80539 München
→ Verkauf & Service

Wörthstr. 10
81667 München
→ Verkauf & Service

Leopoldstr. 154
80804 München
→ Verkauf & Service

Landsberger Str. 497
81241 München
→ Verkauf & Service

Aidenbachstr. 116
81379 München
→ Verkauf

Trappentreustr. 10
80339 München
→ Verkauf

Landshuter Allee 39
80637 München
→ Service

Pelkoven Str. 88
80992 München
→ Verkauf & Service

Thalkirchner Str. 88
80337 München
→ Verkauf

Kapuziner Str. 33
80469 München
→ Service

Maria Nindl Platz 6
81927 München
→ Verkauf & Service

Fürstenrieder Str. 49a
80686 München
→ Verkauf

Schleißheimer Str. 106
80797 München
→ Verkauf & Service

Hinweis an Unternehmen, die den Verkauf bzw. den Service gewerblicher Lastenräder anbieten und in die Übersicht aufgenommen werden wollen: bitte füllen Sie zunächst dieses Formular aus.

Sollten die von Ihnen bevorzugten Lastenräder oder Anhänger nicht vom lokalen Fahrradhandel angeboten werden, versuchen Sie es direkt über den Hersteller.

Empfehlungen: Fragen Sie bei Ihrer Anfrage auch nach einem ganzjährigen schnellen und kompetenten Service vor Ort. Erkundigen Sie sich beim Fahrradfachhandel vor Ort auch nach Leasing-Optionen, die einen zuverlässigen Service abdecken.

Hinweis an Unternehmen, die den Verkauf bzw. den Service gewerblicher Lastenräder anbieten und in die Übersicht aufgenommen werden wollen: bitte füllen Sie zunächst dieses Formular aus.


Sie möchten Lastenräder nutzen, haben aber nur sporadisch Anwendungsfälle? Oder wollen die Nutzung erst einmal ausprobieren? Dann könnte Lastenrad-Sharing eine gute Möglichkeit sein. Hier können Sie Lastenräder zeitweilig leihen. Die verschiedenen Anbieter haben dabei unterschiedliche Konditionen. Darüber hinaus bieten einige Lastenradhersteller Leihräder an – auch für längere Zeiträume.

In München gibt es folgende Sharing- oder Verleih-Anbieter, die Lastenräder auch für die gewerbliche Nutzung anbieten:

Kosten und Finanzierung

Moderne, gewerbliche Lastenräder haben ihren Preis. Die Frage der passenden Finanzierung ist bei der Anschaffung relevant. Fahrradhändler:innen und auch Hersteller bieten in der Regel verschiedene Finanzierungsmodelle an. Mit welchen Kosten Sie rechnen sollten und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier:

Kosten-Nutzen-Betrachtung

Kosten
Die Integration von Lastenrädern in den Unternehmensfuhrpark ist eine zukunftsweisende Entscheidung. Sie reduziert nicht nur den CO2-Ausstoß, sondern kann auch die Betriebskosten senken. Die Anschaffungskosten für Lastenräder und Anhänger liegen in der Regel deutlich unter denen von konventionellen Fahrzeugen, zudem sind die laufenden Kosten für Wartung, Versicherung und Betrieb geringer.

  • Anschaffung: Gewerbliche Lastenräder kosten je nach Größe und Ausstattung neu ab 5.000€ aufwärts.
  • Verbrauch: Wie beim Pkw wird der Verbrauch von verschiedenen Faktoren beeinflusst (z.B. Gewicht und Dimension des Fahrzeugs, Fahrverhalten, Witterung,…). Im Vergleich zu Diesel oder Benzin sind Stromkosten geringer. Die Aufladung eines Akkus mit einer Ladekapazität von 725 Wh (z.B. in einigen Long John Modellen verbaut) kostet bei einem mittleren Strompreis von 30 Cent/kWh (Unternehmen haben oft niedrigere Preise, private Haushalte höhere) unter 30 Cent (Energieverlust durch Wärmeentwicklung während des Ladevorgangs mitgerechnet). Faustregel ist, dass Sie mit einem vollen Akku 50 km weit kommen. Die tatsächliche Reichweite ist allerdings u.a. von der verwendeten Unterstützungsstufe, Beladung, Topografie oder Außentemperatur abhängig.
  • Versicherung: Versichert sind die Räder oftmals über die ohnehin bestehende Betriebshaftpflicht (siehe Abschnitt Versicherung)
  • Wartung und Service: Kosten für Wartung und Service sind für gewerbliche Lastenräder bislang schwer abschätzbar und variieren sehr stark je nach Nutzungsintensität. Sie liegen aber i.d.R. nicht höher als im Kfz-Bereich.

Hier finden Sie zwei exemplarische Rechenbeispiele.

Weitere Faktoren
Um zu beurteilen, ob sich der Einsatz eines oder mehrerer Lastenräder „lohnt“, sollten Sie nicht nur die reinen Anschaffungs- und Betriebskosten einbeziehen, sondern auch weitere Faktoren der Nutzung betrachten. Kostenseitig ist die Ersparnis größer, wenn Sie bestehende Fahrzeuge ersetzen bzw. ohnehin eine Neuanschaffung planen und nun statt eines Transporters ein Lastenrad anschaffen (Sie sparen z.B. die Kfz-Steuer). Aber auch als zusätzliche Fahrzeuge können Lastenräder sinnvoll sein. Denn Lastenräder bieten Vorteile, die sich positiv auf die Kosten-Nutzen-Betrachtung auswirken, aber durch die Betrachtung der reinen TCO (Total Cost of Ownership) oft übersehen werden: Zum Beispiel der Faktor Zeitersparnis durch Radwegenutzung oder einfacheres Parken. Besonders groß sind diese Vorteile, wenn Sie viel in innerstädtischen oder verdichteten Bereichen mit hoher Verkehrsbelastung und großem Parkdruck unterwegs sind. Bei der Entscheidung für Schwerlastenräder sollten Sie beachten, dass je nach Beschaffenheit der verfügbaren Radverkehrsinfrastruktur vor Ort die Vorteile nicht so ausgeprägt sind. Eventuell müssen Sie hier und da auf die Fahrbahn ausweichen oder doch in Einzelfällen einen Abstellplatz suchen. Beachten Sie die Gegebenheiten vor Ort also auch bei der Entscheidung für einen Lastenradtyp.
Auch ein positiver Image-Gewinn kann ein Faktor ein, der die Kosten-Nutzen-Betrachtung positiv beeinflusst.
Darüber hinaus zahlt der Einsatz von Lastenrädern auf die Nachhaltigkeitsanforderungen im Unternehmen ein.

Finanzierung

Klassische Finanzierungswege, wie die Finanzierung über einen Kredit oder als Mietkauf sind möglich und können im Handel oder beim Hersteller erfragt werden. Darüber hinaus gibt es weiter Möglichkeiten:

Gewerbliches Leasing
Anders als im Kraftfahrzeugbereich steckt das gewerbliche Leasing von Lastenrädern noch in den Kinderschuhen. Dennoch gibt es Leasinganbieter am Markt. Der Leasingzeitraum beträgt auch hier in der Regel 36 Monate. Der Vorteil: Sie setzen die Leasingrate direkt als Betriebsausgabe ab. Sind Sie vorsteuerabzugsberechtigt, können Sie auch die Umsatzsteuer für das Leasing ansetzen. Informieren Sie sich daher bei Händlern und Herstellern von Lastenrädern. Diese arbeiten in der Regel mit Leasing-Gesellschaften zusammen und können entsprechende Angebote machen.
Hinweis: Leasing kann über die Bundesförderung der Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) nicht gefördert werden.

Dienstrad-Leasing-Modelle
Das Dienstrad-Leasing ist eine Maßnahme des betrieblichen Mobilitätsmanagements. Lastenräder über ein Dienstrad-Leasing zu finanzieren, funktioniert genau wie mit anderen Fahrrädern. Das Unternehmen schließt einen Rahmenvertrag mit einem Leasing-Anbieter. Ein:e Mitarbeitende:r wählt dann das Wunsch-Lastenrad aus und zahlt die monatliche Rate durch Gehaltsumwandlung aus dem Bruttogehalt. Das Besondere daran: Die Abrechnung erfolgt vor Steuern und Sozialabgaben, wodurch die tatsächliche finanzielle Belastung deutlich sinkt. Zudem muss lediglich 0,5 Prozent des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. Es gibt in Deutschland inzwischen eine Vielfalt von Anbietern. Die Initiative fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de bietet viele Informationen rund um das Thema Dienstradleasing. Hier findet sich auch eine Übersicht über die gängigsten Anbieter. Fragen Sie dazu auch in Ihrem Fahrradhandel vor Ort. Allerdings gibt es eine wichtige Einschränkung: Das Ganze funktioniert nur mit eine:r fest zugeordneten Mitarbeiter:in. Sie können dieses Rad zwar für betriebliche Zwecke einsetzen, aber nicht als Poolfahrzeug nutzen.

Hinweis für Selbstständige und Kleinunternehmer:innen
Sollten Sie sich als Selbstständige:r und Kleinunternehmer:in für den Kauf eines oder mehrere Räder entscheiden, können Sie die Anschaffung, sofern Sie das Lastenrad über 50% betrieblich nutzen, vollständig steuerlich absetzen. Auch Reparaturen und Wartungskosten sind sogenannte abzugsfähige Betriebsausgaben. Die AfA-Abschreibung erfolgt über einen Zeitraum von sieben Jahren. Als Selbstständige:r können auch Sie das Dienstradleasing nutzen. Nutzen Sie bestehende Förderprogramme, die die Anschaffung von Lastenrädern unterstützen.

Förderung

Bundesförderung
Förderprogramme für die Anschaffung gewerblicher Lastenräder gibt es in Deutschland auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Das Bundesumweltministerium fördert mit der „E-Lastenfahrrad-Richtlinie“ noch bis zum 30. Juni 2027 über das Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Anschaffung gewerblicher Lastenräder und Anhänger. Antragsberechtigt sind private Unternehmen und Körperschaften / Anstalten des öffentlichen Rechts. Der Fördersatz liegt bei 25%, die Höchstsumme bei 3 500€.

Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe der Stadt München (FKA)
Auch die Stadt München hat eine Förderung aufgelegt, die allerdings nicht mit der Bundesförderung kombinierbar ist. Die Förderung hat eine Laufzeit bis 31.12.2025 bzw. bis die Mittel erschöpft sind. Die Fördersummen sind:

  • Lastenräder (ohne elektrische Unterstützung): 25 % bis max. 500 €
  • Lastenpedelec (mit elektrischer Unterstützung): 25 % bis max. 750 €
  • Fahrradanhänger: 25% bis max. 250€

Eine fortlaufend aktualisierte Übersicht über Fördermöglichkeiten für private und gewerbliche Lastenräder bietet unser Kaufprämienüberblick

Rechtliche Hinweise und Versicherung

Eine verbeulte Felge, ein Unfall im Straßenverkehr, Fremdeinwirkung oder sogar Diebstahl – egal, wie robust Ihr Lastenrad gebaut ist, gegen solche Schäden sollten Sie sich absichern.

Die gute Nachricht: Lastenräder sind Fahrräder und damit nicht kennzeichnungspflichtig. Dadurch sind die Fragen der Haftpflicht über für die Betriebshaftpflicht abgedeckt. Für Fälle von Vandalismus oder Diebstahl können gesonderte Kasko-Versicherungen abgeschlossen werden – Lastenräder im Fuhrpark sind hier aber kein Neuland mehr. Es gibt inzwischen verschiedene Angebote seitens der Versicherungsunternehmen.

Wer ein Lastenrad in den betrieblichen Fuhrpark aufnimmt, sollte folgende Aspekte bezüglich der Versicherung beachten:

Betriebshaftpflichtversicherung:

  • Schäden durch nicht-kennzeichnungspflichtige Fahrzeuge bis 25km/h Unterstützung, sind i.d.R. durch die Betriebshaftpflicht abgedeckt. Das gilt für alle betrieblich angeordneten Fahrten bei Werkverkehr (z.B. Fahrten zu Aufträgen oder Baustellen) und Lieferverkehr (Auslieferung eigener Produkte bzw. von Einkäufen für den Betrieb). Dem Versicherer sollte aber vor der Inbetriebnahme der Lastenräder der Besitz und die Art des Einsatzes im Betrieb angezeigt, sowie der Einschluss in die Betriebshaftpflicht vereinbart werden.

Kaskoversicherung für Lastenräder:

  • Die Versicherungswirtschaft hält Kaskoversicherungen für gewerblich genutzte Lastenräder vor. Diese leisten u.a., je nach dem mit dem Versicherer vereinbarten Deckungsumfang, bei Unfall, Beschädigung, oder Verlust.
  • Die meisten Versicherungen fordern, dass ein Lastenrad über Nacht in verschlossenen Räumen oder einem abgeschlossenen Innenhof aufbewahrt wird. Über Tag muss es mit einem zertifizierten Sicherheitsschloss an- und abgeschlossen werden.
  • Zusätzlich kann es sinnvoll sein, jedes Rad mit einem GPS-Tracker zu versehen (Datenschutz beachten!). Klären Sie mit der Versicherung, inwieweit dies zu einer Prämiensenkung führen kann.

Geschäftsinhaltsversicherung und Lastenräder:

  • Lastenräder sollten, wenn keine Kaskoversicherung für das Bewegungsrisiko abgeschlossen werden soll, vom Wert her dem Geschäftsinhaltsversicherer angezeigt und in der Inhaltsversicherung mit aufgenommen werden. Diese Form der Versicherung kann Sinn machen, wenn das Lastenrad nur auf dem Werkgelände zum Einsatz kommt. Wird ein Lastenrad dann z.B. durch einen Brand im Betrieb beschädigt oder zerstört, ist es im Rahmen der Inhaltsversicherung abgedeckt.

Einige Aspekte, die man beim Abschluss einer Versicherung (Lastenradkasko oder Einschluss in die Inhaltsversicherung) beachten sollte (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  • Sind Sicherungsklassen für Fahrradschlösser vorgeschrieben? Bitte immer die Anschaffungsrechnung des Fahrradschlosses aufbewahren!
  • Ist eine Nachtzeitklausel vereinbart? Die meisten Versicherer verlangen bei dem Abstellen über Nacht, das dass Lastenrad in einem geschlossenen Raum oder Innenhof abgestellt ist.
  • Mit einer Selbstbeteiligung je Schadensereignis kann in bestimmten Fällen die Beitragshöhe minimiert werden. Fragen Sie Ihren Versicherer nach Selbstbehalten.
  • Bitte prüfen Sie, ob grobe Fahrlässigkeit abgesichert ist und ob Obliegenheitsverletzungen großzügig ausgelegt werden.

Allgemeiner Hinweis: Eine Normierung von Lastenrädern erfolgt durch die DIN 79010. Diese greift für Lastenräder mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 250 kg. Zu der Frage, wie Schwerlastenräder dauerhaft eingestuft werden, gibt es noch rechtlichen Klärungsbedarf.

Einführung von Lastenrädern und Anhängern in den Fuhrpark

Was gibt es zu beachten, wenn Lastenräder und Anhänger als Fahrzeuge in den Unternehmensfuhrpark eingeführt werden sollen? Die Integration beginnt bereits mit der Betrachtung der bestehenden Transportaufgaben und der Identifikation geeigneter Einsatzfelder für Lastenräder, die schon für die Auswahl geeigneter Lastenrad- bzw. Anhänger-Modelle entscheidend waren. Sie brauchen diese Betrachtung aber auch, um die Einbindung der Lastenräder in den Fuhrpark zu planen. Denn durch die Integration von Lastenrädern werden Arbeitsabläufe und Strukturen im Fuhrpark bzw. im Unternehmen verändert und angepasst.

  • Transportgüter und -fahrten werden auf die Lastenräder verlagert. Dadurch verändern sich Einsatzfelder, Liefergebiete, Routen etc. der bestehenden Fahrzeuge im Fuhrpark
  • Durch den Einsatz von Lastenrädern können Sie flexibler planen und die Fahrzeuge im Fuhrpark gezielter einsetzen
  • Auch Zuschnitte von Liefer- bzw. Einsatzgebieten können sich verändern, weil Sie Fahrten im Umfeld des Firmenstandortes durch den Einsatz von Lastenrädern seltener mit konventionellen Fahrzeugen besetzen müssen
  • Dadurch, dass Lastenräder auch ohne Führerschein gefahren werden dürfen, können Sie unter Umständen Ihre Personalplanung umgestalten.
  • Oder vielleicht ermöglicht der Einsatz von Lastenrädern neue Geschäftsmodelle

Um Lastenräder effektiv einsetzen zu können empfiehlt es sich daher, folgende Aspekte im Vorfeld zu bedenken:

Blick auf den Fuhrpark

Der Einsatz von Lastenrädern führt zu Veränderungen im Fuhrpark. Manche Fahrten können eventuell vollständig auf Lastenräder verlagert werden. Oftmals ist eine Kombination aus Lastenrädern und konventionellen Fahrzeugen sinnvoll. Dabei betrachten Sie am besten möglichst alle Transporte im Unternehmen. Es kann gut sein, dass sich Transportbedarfe, die in Hinblick auf Kfz-Einsätze immer getrennt betrachtet wurden, durch den Einsatz eines Lastenrades kombinieren lassen.
Im Idealfall werden Fahrten gebündelt und dadurch eingespart. Sollte dies der Fall sein, sollten Sie auch über eine mögliche Reduzierung der Gesamtfahrzeuganzahl nachdenken.
Hier kann auch die Entscheidung von Bedeutung sein, ob das Lastenrad eine Grundausstattung, bspw. als Service-Fahrzeug, erhalten soll oder ob es flexibel nach Bedarf beladen wird. Überlegen Sie, welche Ausstattung es für die Ihre Mitarbeitenden vereinfacht, das Lastenrad zu nehmen, damit dessen Nutzung erhöht wird. Treffen Sie diese Entscheidung mit Blick auf Ihren vorhandenen Fuhrpark. Eine Grundausstattung ist jedenfalls machbar– wie gezeigt ist die Auswahl an Aufbauten, Einbauten und Ladungssicherung der von „normalen“ Transportern sehr ähnlich.

Anpassung der Routenplanung

Eine Neustrukturierung der Liefergebiete bringt eine Anpassung der Routenplanung mit sich. Während sich Lastenräder besonders für Innenstadtbereiche eignen, können konventionelle Fahrzeuge weiterhin in Außenbezirken zum Einsatz kommen.
Sollten Sie Liefergebiete haben, die zu weit weg vom eigenen Standort sind und dennoch in einem verdichteten Bereich liegen, so dass der Einsatz von Lastenrädern sinnvoll wäre, kann die Einrichtung von Umschlags- oder Übergabepunkten hilfreich sein. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, ein Zwischenlager im betreffenden Gebiet zu etablieren, das durch einen Transporter beliefert wird, und in dessen Umfeld ein oder mehrere Lastenräder für Fahrten bereitsteht.

Personalplanung

Der Einsatz von Lastenrädern bietet die Möglichkeit, Mitarbeitende ohne Führerschein anders bzw. autarker einzubinden. Wo früher Mitfahrten zu Einsatzorten geplant werden mussten, können Sie die entsprechenden Mitarbeitenden nun unabhängig einplanen.
Gespräche mit Unternehmen, die Lastenräder in den Fuhrpark einbinden zeigen, dass auch eine Neueinstellung als Fahrer:in des Lastenrades hilfreich sein kann – zumindest dann, wenn Sie in Vorab-Gesprächen mit Ihren bestehenden Mitarbeiter:innen feststellen, dass große Vorbehalte gegenüber der Nutzung eines Lastenrades bestehen. Mit einer Neueinstellung können Sie gezielt jemanden mit Erfahrung und Freude am Radfahren finden. Aber natürlich sollte die Neueinstellung nicht auf Kosten von bestehenden Mitarbeitenden erfolgen.

Art der Fahrzeugbereitstellung

Bei der Fahrzeugbereitstellung stehen Unternehmen vor der Wahl zwischen einem Poolfahrzeug-Modell und der persönlichen Zuordnung. Poolfahrzeuge ermöglichen eine flexible Nutzung und eventuell höhere Auslastung, erfordern aber Buchungssysteme.
Es ist ebenso von Bedeutung, ob Dienstfahrzeuge im Betrieb stehen sollen, so dass Mitarbeitende morgens vom aus Betrieb losfahren und abends in den Betrieb zurückkehren, um das Dienstfahrzeug zurückzubringen. Oder ob die Fahrzeuge nach Feierabend mit nach Hause genommen werden.
Für den Lastenradeinsatz im Unternehmen ist es eventuell einfacher, wenn Dienstfahrzeuge auf dem Betriebsgelände verbleiben – je nachdem, wie weit der Anfahrtsweg der Mitarbeitenden ist und ob diese vor Ort eine sichere Abstellmöglichkeit haben.

Akzeptanz unter den Mitarbeitenden

Der Erfolg der Integration eines Lastenrades in den Alltag steht und fällt mit der Akzeptanz der Mitarbeitenden. Umfassende Schulungen, Informationen und gute Vorausplanung sind der Schlüssel. Sie sollten dafür Zeit einplanen.

Schulungen
Das Lastenrad einfach nur „hinzustellen“, funktioniert in den seltensten Fällen. Allein schon, weil Lastenräder sich anders fahren als Fahrräder, sollte es ausreichend Möglichkeit geben, das Rad außerhalb von Arbeitseinsätzen auszuprobieren. Schulungs-Events sind eine gute Möglichkeit dafür. Ein solches Angebot sollte Spaß machen, aber vor allem sollten Sie für eine gute Einweisung in die Fahrweise und technischen Aspekte der Räder sorgen. Es hilft sehr, wenn eine kompetente Person dabei ist, die das Rad gut kennt, die Besonderheiten erklären kann und beim Probefahren dabei ist, um mögliche Hemmungen durch gute Erklärungen abzubauen.

Botschafter:innen
Identifizieren Sie im Vorhinein, wer Interesse an der Nutzung eines Lastenrads oder bereits Vorerfahrung hat. Es empfiehlt sich, solche Mitarbeitenden als Botschafter:innen einzubinden – wenn sie die Nutzung vorleben, können sie bei anderen mögliche Vorbehalte reduzieren. Mitarbeitende, die bislang im Dienst ein Kfz gefahren sind und kein Interesse an der Nutzung eine Lastenrades zeigen, sind manchmal schwerer zu überzeugen. Dafür brauchen Sie Vorbilder und gute Beispiele im Unternehmen – und eben etwas Zeit, um kontinuierlich Probefahrten zu ermöglichen.
Falls es möglich ist, kann es hilfreich sein, eine:n Fahrer:in für das Lastenrad neu einzustellen. Sie können dann nach einer Person suchen, die Enthusiasmus für den Einsatz des Lastenrades im betrieblichen Alltag mitbringt und diesen auf die Belegschaft überträgt.

Information
Eine gute Kommunikation ist von großer Bedeutung. Gehen Sie schon vor der Implementierung der Lastenräder auf die Mitarbeitenden zu. Zeigen Sie die Vorteile auf, die der Einsatz von Lastenrädern mit sich bringt: Zeitersparnis und weniger Stress im Straßenverkehr, weil man den Radweg nutzen kann, nicht im Stau steht, sondern ihn umgeht, einfacheres Parken, gesundheitliche Aspekte, sowie Beitrag zum Umweltschutz. Darüber hinaus können Sie weitere Anreizsysteme etablieren, zum Beispiel eine Unternehmens-Challenge. Hilfreich ist auch, Erfolgsgeschichten mit Mitarbeitenden zu teilen.

Und ganz wichtig: Holen Sie sich regelmäßig Feedback von Ihren Mitarbeitenden und gehen Sie darauf ein.

Lastenräder im Straßenverkehr – Hinweise zur sicheren Nutzung

Sie haben bereits Lastenräder für den Fuhrpark angeschafft? Dann möchten wir Ihnen hier ein paar Informationen zur Nutzung zur Verfügung stellen:

„Safe Last Mile Delivery“ ist eine Gratis-Weiterbildung in sechs Sprachen. Die Weiterbildung wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission konzipiert. Sie richtet sich an Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden schulen möchten. Die Lerninhalte sind nicht nur für Fahrradkuriere interessant, sondern auch für Lastenradnutzende aus Handwerk, Industrie und Handel. Die Weiterbildung besteht aus drei Bausteinen:

Da Lastenräder mit elektrischer Unterstützung bis 25 km/h als Fahrräder eingestuft sind, dürfen sie sowohl auf Straßen als auch auf Radwegen fahren. Bei großen Lastenrädern kann das Fahren auf schmalen und holperigen Radwegen jedoch schnell zur Zumutung werden. Interessant ist an dieser Stelle folgende Ausnahmeregelung, die auch für benutzungspflichtige Radwege gilt: “Die Führer anderer Fahrräder [wie mehrspurige Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger, cargobike.jetzt] sollen in der Regel dann, wenn die Benutzung des Radweges nach den Umständen des Einzelfalles unzumutbar ist, nicht beanstandet werden, wenn sie den Radweg nicht benutzen.” (Quelle: Allgemeine Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung, VvW-StVO, Randnummer 23 zu § 2).

Beim Abstellen bietet das Lastenrad gegenüber der Nutzung von konventionellen Lieferfahrzeugen Vorteile. Sie können zum einen die Abstellmöglichkeiten für Kfz nutzen: Parken am rechten Fahrbahnrand, auf zur Straße gehörenden Parkplätzen (§ 12 (4) StVO) oder Liefern / Laden auf ausgewiesenen Lieferzonen. Zusätzlich dürfen Sie mit dem Lastenrad auf dem Gehweg parken, sofern Sie dadurch niemanden behindern (Fußgänger:innen, Personen mit Kinderwagen, im Rollstuhl, u.a., siehe dazu auch Verhaltenskodex RLVD). Auch können Fahrradstellplätze genutzt werden. Durch Einführung des Zusatzzeichens 1010-69 gibt es inzwischen ausgewiesene Lastenradstellplätze, die zusätzlich zur Verfügung stehen können und für Lastenräder reserviert sind. Darüber hinaus gilt:

  • Rücksichtnahme auf andere Verkehrsteilnehmer:innen
  • Lastenrad so abstellen, dass es nicht umfallen oder wegrollen kann.
  • Sichere Verankerung des Fahrzeugs bei längeren Standzeiten. Tipp: Beziehen Sie Informationen hinsichtlich des Abstellens auch in die Kommunikation und Schulung Ihrer Mitarbeitenden mit ein.

Auch Praxisbeispiele helfen bei der Entscheidung, ob Lastenräder für das eigene Unternehmen angeschafft werden sollen und welche in Frage kommen. In München gibt es bereits Unternehmen, die Lastenräder nutzen. Wir zeigen Ihnen hier ein paar Beispiele.
Hinweis: Sollten Sie ein Unternehmen haben, dass bereits Lastenräder nutzt und Interesse daran haben, hier aufgeführt zu werden, füllen bitte zunächst dieses Formular aus.

„Ich habe noch nie ein Auto besessen und bewusst auf das Fahrrad gesetzt. So liefere ich meine Blumen-Kreationen aus und transportiere Catering- oder Workshop-Material. Im Stadtverkehr ideal – selbst in der Fußgängerzone komme ich problemlos voran und kann flexibel liefern.“

bisweilen fulminant
Auftragsfloristin & Eventköchin
„Ich bekomme immer einen Parkplatz vor der Tür. Meist bin ich innerhalb des Mittleren Rings schneller als jeder Autofahrer. Welcher Handwerker kann schon durch den Englischen Garten fahren?“

Richtungspfeil
Beschilderungen
„In unserem Getränkemarkt liefern wir alle Bestellungen ausschließlich mit einem Lastenrad aus. Es erleichtert unseren Arbeitsalltag enorm, da wir flexibel und umweltfreundlich unterwegs sind. Unsere Kunden schätzen diese nachhaltige Liefermethode sehr.“

Pablos Getränkemarkt
„Das Lastenfahrrad ist seit 2019 bei uns im Einsatz. Gerade im Stadtgebiet München erleichtert es uns sehr die Anfahrt zu den Baustellen, da die langwierige Parkplatzsuche entfällt und das notwendige Material immer direkt mit dabei ist.“

K. Moll GmbH
Maler, Bodenleger, Gerüstbau
„Wir versuchen, unseren CO2-Ausstoß gering zu halten und auch möglichst wenig an Ressourcen zu verbrauchen. Deswegen nutzen wir auch Carsharing. Noch lieber aber nutzen wir unser Transportrad! Damit sind wir oft schneller am Ziel und auch näher dran: Parkplatzsuche überflüssig.“

Birnbaumblau
Schreinerei & Schlafstudio
„B4B hilft Visionen in die Realität umzusetzen und Stadtlogistik neu zu denken.“

B4B Logistics

Projekte der Stadt München

Mobilitätsstrategie 2035

Die Stadt München hat im Juni 2021 mit der „Mobilitätsstrategie 2035“ einen wegweisenden Plan beschlossen, der die Flächeneffizienz verschiedener Verkehrsmittel in den Fokus rückt und die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes erstmals über alle Verkehrsmittel hinweg definiert. Im Rahmen der Strategie, die bis 2035 einen klimaneutralen Verkehr anstrebt, wurden bereits zahlreiche Maßnahmen für den Wirtschaftsverkehr in Teilstrategien festgelegt – die Verlagerung auf flächeneffiziente und emissionsfreie Transportmittel wie Lastenräder ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der Klimaziele und zur effizienteren Nutzung des begrenzten Straßenraums.

Innovative Logistikansätze in München

Die Stadt München setzt im Rahmen ihrer Mobilitätsstrategie 2035 auf innovative und nachhaltige Logistiklösungen: Am Viehhof betreibt sie bereits seit August 2023 erfolgreich einen Radlogistik-Hub, der die Zustellung von Paketen sowie die Baustellen- und Firmenbelieferung mit Lastenrädern ermöglicht.

Bilder: © LHM, Dobner Angermann

Full-Service Radlogistik-Hub

Aufbauend auf diesen positiven Erfahrungen plant das Mobilitätsreferat nun einen zweiten, größeren „Full-Service Radlogistik-Hub“ in zentraler Lage, der Anfang 2025 eröffnet werden soll. Dieser neue Hub, der im Rahmen eines EU-Förderprojekts realisiert wird, bietet neben der klassischen Paket- und Stückgutzustellung auch Lademöglichkeiten, eine Servicewerkstatt, ein Lastenrad-Showroom sowie Lagerflächen für Handwerksflotten.

Haben Sie Interesse an einer Umschlagsfläche für Lieferungen per Lastenrad in München, Flächen als Materiallager für Ihren Handwerksbetrieb oder suchen einen Ort, um Lastenräder unterzustellen? Interessierte Betriebe und Unternehmen haben noch die Möglichkeit, sich für die Anmietung von Flächen zu bewerben. Weitere Informationen dazu finden Sie in diesem PDF.

Die Stadt München sucht für den Ausbau ihrer innovativen Radlogistik-Hubs weitere Gewerbeflächen im Stadtgebiet – sowohl zentral gelegene Logistikhallen (ca. 1000 qm) als auch befestigte Freiflächen für Container. Interessierte Flächenanbieter:innen und potenzielle Betreiber:innen finden hier alle Details zum Projekt und den konkreten Anforderungen an die Flächen.


Kontakt

Mobilitätsreferat der Landeshauptstadt München
Strategie | Räumliche Integration
Verkehrsraummanagement

wirtschaftsverkehr.mor@muenchen.de
https://muenchenunterwegs.de/

cargobike.jetzt GmbH
Kirsten Havers
Projektleitung flottes Gewerbe


flottesgewerbe@cargobike.jetzt


Teilen?