Die Bewegung der Freien Lastenräder mit über 70 lokalen Initiativen ist am Montag auf dem Nationalen Radverkehrskongress in Dresden mit dem Deutschen Fahrradpreis 2019 ausgezeichnet worden. Ein tolles Statement für die Verkehrswende von unten!
Der Deutsche Fahrradpreis wird jährlich vom Bundesverkehrsministerium gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW vergeben. Die Preisträger in den drei Kategorien Infrastruktur, Kommunikation und Service wurden von einer 16köpfigen Jury bestimmt.
Die Freien Lastenräder erhielten in Dresden nun den ersten Platz in der Kategorie Service. Bilder von der Preisverleihung gibt es auf Twitter bei Swantje Michaelsen vom Freien Lastenrad „Hannah – Lastenräder für Hannover“. Die Begründung der Jury für die Auszeichnung:
Ausschlaggebend ist die optimale Übertragbarkeit von dem Konzept „Freie Lastenräder“. Es bietet Initiativen eine Anleitung zur eigenen Umsetzung. Mit 85 Initiativen, mehr als 180 Rädern und mehr als 10.000 Nutzenden ist es das größte und in der Öffentlichkeit gut sichtbare Fahrrad-Verleihsystem, das kostenfrei den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung steht. Die Reproduzierbarkeit ist einzigartig und zeichnet sich durch eine nachhaltige Sharing-Infrastruktur aus.
Die freien Lastenrad-Initiativen sind deutschlandweit sowie in Österreich und Budapest im Forum Freie Lastenräder organisiert. Das Handbuch Freie Lastenräder und die eigens entwickelte Open Source Software Commons Booking unterstützt neue Initiativen beim Aufbau weiterer Verleihangebote.
Der Preis für die Freien Lastenräder ist eine schöne Würdigung für die dringend nötige Verkehrswende von unten. Denn eine Verkehrswende von oben ist mit Bundesverkehrsminister Scheuer leider nicht zu erwarten – auch wenn er sich beim Nationalen Radverkehrsgipfel in Dresden öffentlichkeitswirksam zum Fahrradminister ernannt hat.
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Hintergrund: