The resurrection of cargo bikes in Leipzig

Bullitt rising from lakeIm Mai tagte das International Transport Forum der OECD in Leipzig. Ich war mit Cargobike und Kamera dabei.

Das International Transport Forum (ITF) ist die verkehrspolitische Plattform der OECD – dem internationalen Zusammenschluss der Industriestaaten. Der „Annual Summit“ findet traditionell im Congress Center Leipzig statt. Auf der ITF-Webpage heißt es:

The Annual Summit of the International Transport Forum is the premier global transport policy event. Since 2008, the Summit brings together ministers from around the world to share policy perspectives with CEOs, heads of international organisations, thought leaders from civil society and academia, and media.

resurrection of cargobikes at ITF, Foto cargobike.jetztAlso der ideale Ort, um über Cargobikes zu sprechen! Das fand auch die Stadt Leipzig, die mich zu einer „breakfast session“ einlud, um über „The resurrection of cargobikes and their influence on green logistics“ zu sprechen.

Keine Dienstreise ohne Cargobike!

Ich starte inzwischen keine Reise mehr, ohne vorher ein angemessenes Dienstfahrzeug am Zielort zu organisieren. Die KollegInnen vom Leipziger Cargobike-Geschäft Rad3 haben mir ein rotes Bullitt angeboten. Wunderbar! Damit ließ sich standesgemäß am Congress Center Leipzig vorfahren. Zahlreiche KonferenzteilnehmerInnen haben in den drei Tagen begeisterte Proberunden gedreht und auf dem Rad für Fotos posiert. Nur Minister Dobrinth schlug während einer Rauchpause mein Angebot freundlich aus. Next time!

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Radverkehr als Thema beim ITF

Bei seiner Eröffnungsrede schaffte es der deutsche Verkehrsstaatssekretär Barthle, den Radverkehr nicht ein einziges mal zu erwähnen. Der dänische Verkehrsminister erhielt dagegen sowohl Lob als auch Kritik für seine vergleichsweise prominente Erwähnung des Radverkehrs:

Danish Transport Minister @HansChrSchmidt2 kills train funding, made cars cheaper and then greenwashes himself with bikes at #ITF2016 #dktrp

— M. Colville-Andersen (@copenhagenize) 19. Mai 2016

Klaus Bondam von der Danish Cylists' Federation.Im Konferenzprogramm hielt Klaus Bondam, Direktor der Danish Cyclists’ Federation in der Session New approaches to urban freight delivery die Cargobike-Fahne hoch. Auch in weiteren Sessions saßen Vertreter der europäischen Fahrradlobby auf dem Podium. In anderen Sessions konnte das Thema Radverkehr erst per Publikumsfrage eingebracht werden  oder es wurde die Ignoranz gegenüber Rad- und Fußverkehr per Twitter kommentiert:

Die dreiseitige Konferenzerklärung der Minister erwähnt den Radverkehr immerhin an einer Stelle:

ITF-Fuhrpark bei Gala-Dinner, Foto cargobike.jetztWe acknowledge […] the vital role of public transport, as well as walking and cycling, in delivering inclusive access while reducing the carbon intensity of the transport sector, and thus the need to prioritise policies and investment for promoting these modes […]

 

Beim Gala-Dinner am Abend reihten sich dann schwarze Limousinen über mehrere Hundert Meter aneinander.

Die von der Stadt Leipzig organisiserte breakfast session „Cycling as an important part of sustainable mobility“ fand am letzten Konferenztag statt. Von den angemeldeten Ministern und Vizeministern kam dann leider doch keiner mehr. Um so intensiver waren die Diskussionen an den einzelnen Thementischen. An „meinem“ Tisch war zum Beispiel der Präsident der International Federation of Pedestrians dabei, der sich die Freigabe bestimmter Fußgängerzonen für Lieferverkehr mit Cargobikes vorstellen wenn dadurch motorisierte Liferfahrzeuge ersetzt werden und die Priorität von Fußgängern respektiert wird.

Leipzigs OB Burkhard Jung und Radverkehrsbeauftragter Jan Rickmeyer Nach Konferenzschluss gab es dann noch eine Fahrradtour der Stadt Leipzig für die KonferenzteilnehmerInnen. Vorneweg fuhren Oberbürgermeister Burkhard Jung und Radverkehrsbeauftragter Jan Rickmeyer – auf seinem privaten Bullitt. Der Kameramann des ITF wurde von Susann Reuter von Rad3 auf einem Bakfiets.nl transportiert. Fotos gibt es in der abschließenden Bildergalerie, in die ich auch weitere Cargobike-Bilder aus den drei Tagen Leipzig und eine Auswahl von Bildern reinstelle, die mir Jan Rickmeyer zur Verfügung gestellt hat.

Modellprojekt City-Logistik mit Cargobikes in Leipzig?

Beim Fertigstellen dieses Beitrags bin ich noch über eine neue Studie der Leipziger IHK zum Wirtschafts- und Berufsverkehr gestolpert. Genauer gesagt, über eine Pressemitteilung der lokalen Sektionen von ADFC und VCD zur Vorstellung der Studie im September:

[A]uch beim Güterverkehr sind Verlagerungspotenziale auszumachen. So forderte der von der IHK beauftragte Verkehrsexperte den vermehrten Einsatz von Lastenrädern in der Stadt.Vom selbstorganisierten Berliner Kurierkollektiv bis zu den global Players. Foto: cargobike.jetzt
Er betonte, dass damit Teile des Wirtschaftsverkehrs in Zukunft auch auf umweltfreundliche Transporträder verlagert werden könnten.

„Die Leipziger Wirtschaftsförderung sollte deshalb nach dem Vorbild Münchens die Anschaffung von elektrisch angetriebenen Lastenrädern finanziell unterstützen“, schlägt Dr. Christoph Waack, Vorsitzender des ADFC Leipzig vor. Nach Aussage des IHK Verkehrsexperten sei gerade der Einsatz von Lastenrädern besonders effizient und kostensparend. Zudem könne damit die Leistungsfähigkeit der Leipziger Straßen verbessert werden. 
Auch hier muss die IHK den Unternehmen helfen, die diese Potenziale nutzen möchten. ADFC und VCD Leipzig bieten der IHK zu Leipzig Unterstützung beim Aufbau eines Modellprojektes an.

Go Leipzig, go! Das Thema ist heiß, auch ein Blick nach Hamburg, Stuttgart und Wiesbaden lohnt. Über dortige Projekte wurde gerade auf einem Parlamentarischen Abend in Berlin berichtet.

Jetzt aber viel Spaß mit der abschließenden Bildergalerie aus Leipzig:

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